Dienstag, 13. Juni 2017

Erin Watt - Paper-Trilogie (Reihenrezension)

Ja, ich weiß... Der letzte Beitrag ist schon eine ganze Weile her. Ich werde auch keine Versprechungen mehr machen, öfter zu schreiben oder sonstwas. Es funktioniert ohnehin nicht. Ich werde einfach schreiben, wenn ich Lust dazu habe.


Ich habe mich diesmal entschieden, diese Trilogie nicht einzeln zu bewerten, sondern als ganzes. Das macht für mich mehr Sinn und ich werde es so beibehalten, wenn ich wieder eine Reihe rezensiere. Diese Trilogie besteht aus den Büchern: Paper Princess, Paper Prince und Paper Palace.

Klappentext von Paper Princess

Ellas Leben war bisher alles andere als leicht, und als ihre Mutter stirbt, muss sie sich auch noch ganz alleine durchschlagen. Bis ein Fremder auftaucht und behauptet, ihr Vormund zu sein: der Milliardär Callum Royal. Aus ihrem ärmlichen Leben kommt Ella in eine Welt voller Luxus. Doch bald merkt sie, dass mit dieser Familie etwas nicht stimmt. Callums fünf Söhne – einer schöner als der andere – verheimlichen etwas und behandeln Ella wie einen Eindringling. Und ausgerechnet der attraktivste von allen, Reed Royal, ist besonders gemein zu ihr. Trotzdem fühlt sie sich zu ihm hingezogen, denn es knistert gewaltig zwischen ihnen. Und Ella ist klar: Wenn sie ihre Zeit bei den Royals überleben will, muss sie ihre eigenen Regeln aufstellen …


Meine Meinung

Klingt wie eine Seifenoper? Nun, es ist ein Liebesroman, nicht mehr, nicht weniger. Und er hat mir durchaus gefallen. Schäme ich mich dafür? Kein bißchen.

Ich beschäftige mich sehr viel mit Büchern, ich schaue mir Videos an, ich lese Rezensionen auf verschiedenen Plattformen. Und natürlich habe ich mitbekommen, das dieses Buch sehr umstritten ist. Das liegt daran, das die Royal Brüder anfangs oft gemein zu Ella sind, sie verspotten oder ihr Sachen unterstellen. Von vielen wird das als sexistisch betrachtet und befürchtet, das könnte einen schlechten Einfluss haben, da die Trilogie als Jugendbuch verkauft wird.

Das sehe ich ganz und gar nicht so. Das die Hauptcharaktere eines Liebesromans miteinander streiten oder gemein sind, ist nichts neues. Das kommt in jedem zweiten Buch dieser Art vor. Das ist so bei der Obsidian Reihe, bei der Biss Reihe, bei Shades of Grey. Das kommt in nahezu jedem Nackenbeißer-Roman vor (und ja, ich habe viele von denen gelesen und nein, auch dafür schäme ich mich nicht). Und auch das mit dem schlechten Einfluss kann ich nicht nachvollziehen. Dann durfte ein Jugendlicher zum Beispiel auch keinen Krimi lesen. Mein Gott, vielleicht fängt er dann an zu morden...

Es wird behauptet, das junge Mädchen sich daran ein Beispiel nehmen könnten und sich dann auch schlecht behandeln lassen. Warum sollten sie? Ich halte auch junge Mädchen für vernünftig genug, zwischen Fiktion und Realität unterscheiden zu können. Nein, ich träume nicht von Reed Royal, ich träume auch von keinen anderen Buchcharakter. Dieses Buch hat nichts mit meinem Leben zu tun. Es ist einfach, ja, nur ein Buch. Ein Buch, das mich unterhalten hat. Und mehr sehe ich darin nicht. Und ich verstehe auch nicht, warum man ein Buch, das rein der Unterhaltung dienen soll, von einem moralischen Standpunkt aus betrachten muss.

(Übrigens, schon mal überlegt, das sowas sexistisch gegenüber MÄNNERN sein könnte? Immerhin ist auch nicht jeder Mann streitsüchtig oder wird nur von seinem.... Geschlechtsorgan gesteuert und es läuft auch nicht jeder ständig mit nacktem Oberkörper rum.)

Man merkt, das das Thema mich ein bißchen aufgeregt hat.... Aber ich wollte meine Meinung dazu sagen. Nun zu den Büchern an sich. Sie lassen sich sehr locker und flüssig lesen. Einzig der erste Teil zieht sich manchmal ein bißchen, die beiden anderen aber dann nicht mehr. Ella ist eine sehr sympathische Hauptprotagonistin, die für mich auch nachvollziehbar handelt. Und ich mochte auch die Royal Brüder. Vor allem Easton fand ich sehr interessant und ich hoffe irgendwie, das vielleicht noch ein Buch oder eine zweite Trilogie mit ihm als Hauptcharakter rauskommt.

Die Handlung fand ich vor allem ab dem zweiten Teil sehr spannend und interessant. Es hatte für mich ein bißchen was von Gossip Girl mit den Intrigen und der Eliteschule (und ich habe Gossip Girl geliebt, Bücher und Serie). Das Ende war natürlich vorhersehbar... das streite ich nicht ab, das ist aber auch bei jedem anderen Liebesroman so. Aber selbst das hat mir gefallen, es war eigentlich recht kitschfrei. Punktemäßig würde ich den ersten Teil mit 4 von 5, die beiden anderen mit 5 von 5 beurteilen. Für mich ist die Trilogie eine absolute Leseempfehlung (und auch dafür schäme ich mich kein bißchen).

Samstag, 14. Januar 2017

Jojo Moyes - Ein ganz neues Leben

Klappentext

Sechs Monate hatten Louisa Clark und Will Traynor zusammen. Ein ganzes halbes Jahr. Und diese sechs Monate haben beide verändert. Lou ist nicht mehr das Mädchen aus der Kleinstadt, das Angst vor seinen eigenen Träumen hat. Aber sie führt auch nicht das unerschrockene Leben, das Will sich für sie gewünscht hat. Denn wie lebt man weiter, wenn man den Menschen verliert, den man am meisten liebt? Eine Welt ohne Will, das ist für Lou immer noch schwer zu ertragen. Ein einsames Apartment, ein trister Job am Flughafen – Lou existiert, aber ein Leben ist das nicht. Bis es eines Tages an der Tür klingelt – und sich eine Verbindung zu Will auftut, von der niemand geahnt hat. Endlich schöpft Lou wieder Hoffnung. Hoffnung auf ein ganz neues Leben.


Meine Meinung

Das ist, wer hätte es gedacht, die Fortsetzung zu "Ein ganzes halbes Jahr". Wie im Klappentext beschrieben, geht es um Lous Trauer. Zumindest bis jemand vor ihrer Tür steht: Wills Tochter, von der dieser nichts wusste.

Ein ganzes halbes Jahr hatte mir, trotz einiger Kritikpunkt, ganz gut gefallen. Dieses hier eher nicht. Ich empfand die Handlung als sehr aufgesetzt und langatmig. Zunächst war es ganz ok, Lous Trauer ist ausführlich und auch nachvollziehbar beschrieben und man kann gut mit ihr mitfühlen.

Das änderte sich, als die Tochter auftaucht. Von da an empfand ich das Buch nur noch als konstruiert. Das Will auf einmal wie aus dem Nichts eine Tochter hat, konnte ich noch so halbwegs akzeptieren. Das diese aber ein klischeebehafteter wilder Teenager ist, die nur raucht, säuft und ausgeht, eher nicht. Überhaupt wimmelt es in diesem Buch nur so von Klischees.

Der wilde Teenager, deren reiche Mutter, die sich überhaupt nicht für ihr Kind zu interessieren scheint und es sogar rauswirft. Lous Mutter, die auf einmal zur Feministin wird. Lou selbst, die sich nach der Trauerzeit natürlich wieder verliebt. Wills Mutter, die die unbekannte Enkelin bei sich aufnimmt.

Ich hatte die meiste Zeit das Gefühl, das dieses Buch nichts, aber auch gar nichts, mit dem Vorgänger zu tun hat. Die Charaktere waren durchgängig unsympathisch, selbst Lou nervte nach einiger Zeit nur noch. Die Story um ihre Mutter war unnötig. Und die Tochter war einfach nur ein egoistischer, lästiger und unerträglicher Teenager, die ich schon nach der Hälfte des Buches nur noch an die Wand klatschen wollte.

Selbst die Liebesgeschichte gefiel mir nicht sonderlich. Es ist völlig ok, das Lou lernt, ihre Trauer zu überwinden. Aber ich versteh nicht, warum dann sofort ein neuer Typ her muss. Das war aber bis jetzt bei jedem Buch über Trauerbewältigung so, das ich gelesen habe. Nachvollziehen kann ich es nicht. Es hat den Eindruck, als könne man nur dann den Tod eines Partners überwinden, wenn man sich einen neuen sucht.

Letztlich musste ich mich durch dieses Buch durchquälen und war froh, als ich es fertig hatte. Ich denke, es wäre besser gewesen, man hätte sich diese Fortsetzung gespart. So bleibt für mich der eher bittere Nachgeschmack, das man unbedingt auf den Erfolg des ersten Teiles aufbauen wollte und es doch nur ums Geld ging. Und nicht darum, ein gutes Buch zu schreiben.

Donnerstag, 12. Januar 2017

Bücherfrageliste

Wieder mal ein kleines Bücherstöckchen, das ich auf einem Blog gefunden habe. Ich dachte, sowas ist zur Abwechslung ganz unterhaltsam.


Das Buch, das du derzeit liest
Jojo Moyes - Ein ganz neues Leben

Das Buch, das du als nächstes lesen willst
Noch keine Ahnung, ich hab Lust auf eine Dystopie, hab mich aber noch nicht entschieden.

Dein Lieblingsbuch
Öhm, viel zuviele, um mich entscheiden zu können.

Dein Hassbuch
Gibt eigentlich keines, ich mag alle Bücher.

Ein Buch, das du immer und immer wieder lesen könntest
Auch sehr viele. Die Scheibenwelt-Bücher, Warrior Cats, Pretty Little Liars, den einen oder anderen Liebesroman.

Ein Buch, das du nur einmal lesen kannst (egal, ob du es hasst oder nicht)
Manche Klassiker, zum Beispiel von Kafka. Ab und zu lese ich sowas mal gerne, aber wie die Frage schon sagt, nur einmal.

Ein Buch, das dich an jemanden erinnert
Mario Puzo - Der Pate (an eine Freundin, die das Buch auch mochte).

Ein Buch, das dich an einen Ort erinnert
Cecelia Ahern - P.S. Ich liebe dich (hatte ich mir während eines Urlaubs gekauft und auch dort gelesen).

Das erste Buch, das du je gelesen hast
Keine Ahnung... zu lange her und von den tausenden Büchern verdrängt, die ich seitdem gelesen habe? Mit hoher Wahrscheinlichkeit irgendwas mit Pferden.

Ein Buch von deinem Lieblingsautor
Terry Pratchett - Der Zeitdieb

Ein Buch, das du mal geliebt hast, aber jetzt hasst
Ich hasse keine Bücher und mir fällt auch keins ein, das ich auf einmal nicht mehr mochte.

Ein Buch, das du von jemanden empfohlen bekommen hast
Erin Hunter - Warrior Cats (die ganze Reihe), Laurie Halse Anderson - Wintermädchen, Evelynne Okkonnek - Die Tochter der Schlange. Die Liste lässt sich beliebig lang fortführen und die meisten davon kenn ich durch meine Nichte, die genauso bücherverrückt ist wie ich.

Ein Buch, bei dem du nur lachen kannst
Andreas Schlußmeier - Grimmige Zeiten. Eine sehr gute Parodie auf alle möglichen Märchen.

Ein Buch aus deiner Kindheit
Josef Carl Grund - Das Pony Quartett

Das 4. Buch in deinem Regal von links
Diana Beate Hellmann - Laras Geschichte

Das 9. Buch in deinem Regal von rechts
Gwen Cooper - Homer und ich

Augen zu und irgendein Buch aus dem Regal nehmen
Stephen King - In einer kleinen Stadt

Das Buch mit dem schönsten Cover, das du besitzt
Ohje, ich hab so viele mit schönen Covern, keine Ahnung.

Ein Buch, das du schon immer lesen wolltest
Elizabeth Kostova - Der Historiker

Das beste Buch, das du während der Schulzeit als Lektüre gelesen hast
Friedrich Schiller - Kabale und Liebe

Das Buch in deinem Regal, das die meisten Seiten hat
Stephen King - The Stand (ca. 1700 Seiten)

Das Buch in deinem Regal, das die wenigsten Seiten hat
H. G. Wells - Die Zeitmaschine (160 Seiten)

Ein Buch, von dem niemand gedacht hätte, das du es gelesen hast
Keine Ahnung... Wer mich kennt, weiß eigentlich, das ich alles lese.

Ein Buch, bei dem dich die Hauptperson ziemlich gut beschreibt
Cecelia Ahern - Für immer vielleicht (da mein Mann und ich auch für längere Zeit "nur" beste Freunde waren).

Ein Buch, aus dem du deinen Kindern vorlesen würdest
J. K. Rowling - Harry Potter, ganz klar. Weils einfach toll ist.

Ein Buch, dessen Hauptperson dein "Ideal" ist
Ideal in welcher Hinsicht?

Zum Glück wurde dieses Buch verfilmt
George Orwell - 1984, Buch wie Film genial.

Warum zur Hölle wurde dieses Buch verfilmt.
Jodi Picoult - Beim Leben meiner Schwester (weils einfach übertrieben auf die Tränendrüsen drückt und das Ende verhunzt wurde).

Warum zur Hölle wurde dieses Buch noch nicht verfilmt
Diverse Scheibenweltbücher.

Das Buch, das du am häufigsten verschenkt hast
Hab noch keines mehr als einmal verschenkt.

Dienstag, 10. Januar 2017

Jojo Moyes - Ein ganzes halbes Jahr

Öh ja... Das war eine unbeabsichtigte etwas längere Pause. Aber jetzt hab ich auch wieder so richtig Lust zu bloggen und zu rezensieren und werde mich bemühen, die in der Zwischenzeit gelesenen Bücher nachzuholen (und das sind nicht wenige). Ich rede jetzt auch gar nicht lange drum herum, sondern fange gleich mit dem oben stehenden Buch an. In diesem Fall: Achtung, eventuelle Spoiler inklusive.


Klappentext

Louisa Clark weiß, dass nicht viele in ihrer Heimatstadt ihren etwas schrägen Modegeschmack teilen. Sie weiß, dass sie gerne in dem kleinen Café arbeitet und dass sie ihren Freund Patrick eigentlich nicht liebt. Sie weiß nicht, dass sie schon bald ihren Job verlieren wird – und wie tief das Loch ist, in das sie dann fällt.
Will Traynor weiß, dass es nie wieder so sein wird wie vor dem Unfall. Und er weiß, dass er dieses neue Leben nicht führen will.
Er weiß nicht, dass er schon bald Lou begegnen wird.


Meine Meinung

Von Frau Moyes Büchern hört man ja immer wieder. Alles Bestseller, soweit ich es mitbekomme und meistens brauche ich gerade bei hochgelobten Büchern sehr lange, bis ich sie selbst lese. Geht mir aber auch bei Filmen und anderen Dingen so, ich warte bis der allgemeine Hype abgeklungen ist und bilde mir dann in aller Ruhe selbst eine Meinung.

Die Story ist schnell erzählt: Lou verliert ihren bisherigen Job und fängt als Pflegerin von Will an, der durch einen Unfall fast komplett gelähmt ist und immer wieder mit großen Schmerzen und Krankheiten kämpfen muss. So will er nicht weiterleben und hat seine Entscheidung diesbezüglich längst getroffen, musste aber seinen Eltern versprechen, noch ein halbes Jahr zu warten. Nun kommt Lou ins Spiel, die ihn in diesem halben Jahr aufmuntern und alles versuchen soll (und auch will), ihn wieder davon abzubringen.

Der Schreibstil ist sehr locker, man kann das Buch schnell und flüssig lesen, ab und zu hat es aber auch mal seine Längen. Die Autorin lässt sich viel Zeit, die Personen (vor allem Lou, aus deren Perspektive wir die Handlung erleben) einzuführen, fast zuviel Zeit. Selbst nachdem uns Wills Entscheidung bewusst geworden ist, plätschert es manchmal einfach vor sich hin und man hat das Gefühl, das sich einige Dinge ständig wiederholen.

Wills und Lous schwieriger Alltag mit all seinen Tücken (zum Beispiel, das man mit einem Rollstuhl nicht überall hin kommt) ist sehr gut beschrieben. Man merkt, das Frau Moyes sich wohl sehr intensiv mit der Thematik beschäftigt hat. Ich bin aber auch ab und zu mal über eine Kleinigkeit gestolpert. Jemanden mit diesem Krankheitsbild als Schmerzmittel Paracetamol zu geben, ist ja eher lächerlich.

Beide Protagonisten fand ich sehr liebevoll beschrieben. Gerade Wills Gedanken und Gefühle konnte ich gut nachvollziehen und auch seine Entscheidung kann ich verstehen. Die Thematik der Sterbehilfe ist ja sehr umstritten. Aber ich denke, es lässt sich leicht urteilen, wenn man selbst nicht in so einer Lage ist. Es kommt gut rüber, was für ein Mensch Will vor seinem Unfall war und warum er so nicht leben will.

Auch Lou ist sehr sympathisch. Die sich entwickelte Liebesgeschichte zwischen den beiden gefiel mir an sich auch ganz gut. Was mir nicht gefiel, war das Ende. Es war meiner Meinung nach sehr früh sehr offensichtlich, das es bei diesem Buch kein gutes Ende geben würde, keine Wunderheilung im letzten Moment. Das ist auch realistisch. Allerdings drückt die Autorin hier extrem, fast schon gezwungen auf die Tränendrüsen. Man hat das Gefühl, das einem mit dem Holzhammer vermittelt wird, das man jetzt gefälligst traurig sein muss. 90 Prozent der Leser werden es wohl sein, mein Ding ist sowas nicht.

Allgemein frage ich mich, ob das Buch nicht ohne die Liebesgeschichte besser gewesen wäre. Mir hätte es auch gefallen, wenn sich zwischen den beiden einfach eine tiefe Freundschaft entwickelt hätte. So wirkt das Ganze einfach sehr theatralisch aufgeblasen.

Von den restlichen Personen fand ich Wills Eltern sehr gut dargestellt. Vor allem seine Mutter, ihr Konflikt und ihre Trauer waren ausgezeichnet beschrieben. Lous Familie fand ich dagegen teilweise etwas unsympathisch. Allen voran ihre Schwester, die ich einfach nur als egoistisch empfand. Lous Freund Patrick ist wiederum sehr unsympathisch geschrieben. Es ist offensichtlich, das man ihn auf keinen Fall mögen soll.

Fazit: Trotz meiner Kritikpunkte hat mir das Buch gut gefallen und ich kann es auch weiter empfehlen (und ich werde mir wohl auch die Fortsetzung genauer ansehen).

Freitag, 30. September 2016

Lauren Weisberger - Die Party Queen von Manhattan

Klappentext

Wer würde nicht mit Bette Robinson tauschen: Der jungen Frau wird ein Job in New Yorks angesagtester PR und Event Management Firma angeboten, ein Job, in dem es zur Stellenbeschreibung gehört, Champagner zu trinken und Stars zu treffen. Ihre neue Arbeit führt Bette aber nicht nur in die exklusivsten Clubs der Stadt, sondern eher zufällig auch in die Arme eines umschwärmten Playboys. Als sie ihr neues Leben in einer anonymen Klatschkolumne dokumentiert sieht, ahnt Bette allerdings, dass das Leben als Party Queen auch Nachteile hat …


Meine Meinung

Zwischendurch mal wieder ein Frauenroman oder Liebesroman, wie man es nimmt. Von dem letzten Buch von Lauren Weisberger, das ich gelesen hatte, war ich ja nicht allzu begeistert. Dieses hier hat mich wieder überzeugt.

Das liegt sicher vor allem an Bette, die ein sehr liebenswerter sympathischer Charakter ist. Wie Andrea im ersten "Prada-Buch" ist sie eine eher bodenständige, fast schon naive junge Frau, die in eine Welt gerät, in der das Geld mit beiden Händen rausgeworfen wird. Der lockere und witzige Schreibstil unterstreicht das noch.

Auch die anderen Charaktere sind schön zu lesen, vor allem die Mitarbeiter der PR Firma. Mir hat es auch gut gefallen, das Bette ein richtiger Bücherwurm und sogar Mitglied eines Bücherclubs ist. Die eingebaute Liebesgeschichte fand ich sehr schön und passend.

Fazit: Ein sehr gutes Buch für zwischendurch, das oft sehr witzig ist. Angenehme Charaktere und ein bißchen Romantik, perfekt.

Ursula Poznanski - Stimmen

Klappentext

Menschen, die wirr vor sich hin murmeln. Die sich entblößen, Stimmen hören: Die Psychiatriestation des Klinikums Salzburg-Nord ist auf besonders schwere Fälle spezialisiert. Als einer der Ärzte ermordet in einem Untersuchungsraum gefunden wird, muss die Ermittlerin Beatrice Kaspary versuchen, Informationen aus den Patienten herauszulocken. Aus traumatisierten Seelen, die in ihrer eigenen Welt leben. Und nach eigenen Regeln spielen ...


Meine Meinung

Es folgt Teil drei der Kaspary und Wenninger Trilogie, wer hätte es gedacht... Wie beim zweiten Teil hat mir auch diesmal das Buch ganz gut gefallen, mich aber nicht so mitgerissen wie "Fünf".

Wie schon im Klappentext ersichtlich, spielt die Handlung in einer psychiatrischen Klinik. Ganz interessant, aber nichts neues. Sehr interessant und sehr gut beschrieben fand ich Jasmin und ihre Geschichte, eine der Patienten. Die anderen Patienten sind... na ja, Einheitsbrei. Einer, der Stimmen hört, eine Frau, die sich ständig auszieht und über Sex redet. Dergleichen findet man wohl in jedem Buch, das sich in einer ähnlichen Umgebung abspielt.

Der Mordfall war nicht sonderlich aufregend, die Auflösung habe ich schon vorher erahnt. Wobei es mich diesmal etwas aufgeregt hat, das es in den bisherigen drei Büchern immer nach demselben Schema abgelaufen ist. Beatrice ermittelt und findet auch immer quasi im Alleingang die Lösung, ihre Kollegen verkommen zu Statisten. Dann läuft sie sofort los, gerät in die Hände des jeweiligen Mörders, ist in Lebensgefahr und wird von Florin gerettet. Irgendwie finde ich das dumm und unrealistisch. Keine echte Polizistin würde allein zu einem vermeintlichen Mörder gehen.

Über Florin Wenninger erfahren wir auch diesmal nichts Neues. Allerdings haben die ständigen Andeutungen und zufällige Berührungen jetzt endlich ein Ende, da er und Beatrice in diesem Band ein Paar werden. Ewiger Nörgler, der ich bin: Die zugehörige und ausführlich beschriebene Sexszene finde ich fehl am Platz. Es gibt Bücher, wo so etwas hinpasst, in einen Krimi dieser Art eher nicht. Und es ist auch nicht das, was ich lesen will, wenn ich mir einen Krimi nehme.

Was das Buch für mich rettet, ist wieder Frau Poznanskis lockerer Schreibstil, der sich flüssig lesen lässt sowie ihre immer erkennbaren ausführlichen Recherchen, die sie einfließen lässt. Man erkennt einfach, das sie weiß, wovon sie schreibt.

Fazit: Ein solider, gut geschriebener Krimi, der sich schnell lesen lässt. Nicht allzu spannend, aber der Alltag in einer psychiatrischen Klinik ist sehr gut beschrieben.

Montag, 26. September 2016

Lauren Weisberger - Die Rache trägt Prada

Klappentext

Acht Jahre sind vergangen, seit Andrea Sachs dem glamourösen Modemagazin Runway und vor allem dessen teuflischer Chefin Miranda Priestly den Rücken kehrte. Inzwischen ist Andrea Herausgeberin von The Plunge, dem derzeit angesagtesten Brautmagazin, und arbeitet dort mit ihrer ehemaligen Konkurrentin und derzeitigen besten Freundin Emily zusammen. Alles könnte so schön sein, zumal auch noch Andreas Hochzeit mit dem umwerfenden Max, Spross eines einflussreichen Medienunternehmers, bevorsteht. Doch ihre Zeit bei Runway verfolgt Andrea noch immer. Und sie ahnt nicht, dass all ihre Versuche, sich ein neues Leben aufzubauen, sie direkt in ihr altes zurückführen – und in die Arme von Miranda Priestly.


Meine Meinung

Dieses Buch ist die von vielen langersehnte Fortsetzung zu "Der Teufel trägt Prada". Auch ich habe mir einiges davon erwartet, zumindest das es genauso unterhaltsam ist. Dem ist leider nicht so. Die meiste Zeit erleben wir nur, wie Andrea vor sich hinjammert. Doch sehen wir uns das ganze Desaster mal der Reihe nach an.

Zuerst erleben wir, wie Andrea den oben erwähnten Max heiratet. Da sie kurz vorher einen Brief von dessen Mutter findet, in dem diese nur von seiner Exfreundin schwärmt, tut sie das sehr unsicher und mit der Befürchtung, das er sie vielleicht betrügt. Das versteh ich schon mal nicht. Warum heiratet sie ihn dann überhaupt? Sie redet nicht mal mit ihm, sie leidet nur stumm vor sich hin.

Bald darauf stellt sich heraus, das zum einen Andrea schwanger ist und zum anderen Miranda Priestly ihr Magazin aufkaufen will, was sie aus naheliegenden Gründen absolut ablehnt. Doch ihre beste Freundin Emily, die eigentlich kurz vorher noch genauso schlecht auf die Mode-Furie zu sprechen war, möchte das unbedingt. Zumal sehr viel Geld auf dem Spiel steht.

Emily war beim vorigen Buch eigentlich eine meiner Favoriten. Bei diesem Buch handelt sie für mich nicht nachvollziehbar. Es wird erzählt, das sie genau wie Andrea von Miranda rausgeworfen wurde und sie dementsprechend.... ja, nicht leiden kann. Und wir erleben auch, wie sie sich zu zweit abfällig über ihre Ex-Chefin äußern. Doch sobald das Kaufangebot kommt, ist sie Feuer und Flamme und wird sofort zur Runway und zur Miranda Anhängerin. Und auch Andreas Ehemann ist für den Verkauf. Für mich macht es den Eindruck, als wäre beiden Freundschaft oder Liebe völlig egal - Hauptsache, sie kriegen das Geld.

Dabei plätschert die Handlung die meiste Zeit belanglos und uninteressant vor sich hin. Wie schon erwähnt, die meiste Zeit jammert Andrea vor sich hin. Über Max, über Emily, über Miranda... scheinbar über alles. Mir kommt es so vor, als ginge es um einen ganz anderen Charakter als beim ersten Teil. Andrea ist für mich nur noch unsympathisch und uninteressant. Nicht mal Miranda kann das Buch für mich retten, da sie nur sehr sehr selten persönlich in Erscheinung tritt. Und auch das Ende hat für mich eher den Anschein, als wolle man einfach schnell noch ein Happy-End hinwerfen.

Fazit: Keine Empfehlung. Ich denke, es ist besser, man belässt es beim ersten Teil und erspart sich dieses Buch. Weder die Charaktere noch die Handlung können mich überzeugen.